Wir, das sind Sonja Wirges und Mirko Fähling, als Vertretungsberechtigte des Bürgerbegehrens, sowie Stefanie Preuß als Teil des Schulelternbeirats.

Unterstützung erhalten wir derzeit von Angehörigen und Freunden, sowie von den Eltern der Schülerinnen und Schüler. Wir hoffen auf weitere Unterstützung der Eutinerinnen und Eutiner, die uns vor allem bei der Unterschriftensammlung helfen können.

Dank gilt auch der SPD Eutin und der „Freie Wählergemeinschaft Eutin“ für ihr Engagement. Nicht zu vergessen natürlich auch die vielen Bürgerinnen und Bürger im Hintergrund, die uns u.a. mit Leserbriefen und persönlichen Anschreiben erkennen lassen, wie wichtig dieses Thema ist. 

Warum kommen die Forderungen der Bürgerinitiative so spät?

Als Schuleltern haben wir natürlich schon vorher den Fortschritt des Neubau / Sanierung beobachtet und festgestellt, dass die angestrebte Lösung nicht die Beste sei. Erst mit dem Auslaufen des alten Bürgerentscheids im Sommer 2021 (keine Campuslösung und Sanierung der Wilhelm-Wisser-Schule am „Berg“) und dem plötzlich Umschwenken vom Umbau im Bestand, zu einem Abriss mit Auslagerung der Schüler in das „Containerdorf“, wurden wir hellhörig. Mit der Wahl zum Schulelternbeirat im November 2021 und der Gewissheit, nicht nur Schuleltern, sondern auch Vertreter der Schule im Rücken zu haben, wurden wir aktiv und gründeten am 16.12.2021 die Bürgerinitiative „Mehr Raum für Entwicklung“

Warum wird in den Pressemitteilungen immer von einer Kompromisslösung gesprochen?

Derzeit stehen für den Neubau / Sanierung des Altbau am Standort Berg etwa 8000 m² zur Verfügung. Dem gegenüber steht die Fläche hinter der Gustav-Peters-Schule mit etwa 20.000 m².

Um am Standort Berg das sog. Raumbuch zu erfüllen, muss z.B. auf eine Außensportanlage verzichtet werden. Wir finden, gerade in Pandemiezeiten ist eine Außensportanlage unentbehrlich.

Es wird keinen zentralen NaWi-Sammlungsraum (Natur Wissenschaft)geben. Das heißt, in dieser modernen Schule werden die Lehrkräfte auch weiterhin Unterrichtsmaterialien (Chemikalien, phys.-Geräte usw.) über den Flur transportieren müssen.

Geplant ist eine 2-Feld-Sporthalle für derzeit 550 Schüler*innen. Dem ggü. steht der Bau der neuen Grundschule am See mit einer 3-Feld-Sporthalle.

Der Stellplatzbedarf für PKW und Fahrräder an der Schule kann nicht gedeckt werden, zumal sich durch den Beschluss der Stadtvertretung vom 29.09.2021 eigentlich ein höherer Stellplatzbedarf für den Schulbetrieb ergibt. Die nachfolgende Beschlussvorlage reduziert die Stellplätze aus städtebaulichem und pädagogischem Aspekt wie folgt:

je 20 Schüler ein PKW Stellplatz = 28 PKW -Stellplätze reduziert auf 19 Stellplätze

je  2 Schüler ein Fahrradstellplatz = 275 Stellplätze, reduziert auf 184 Stellplätze

Auf Stellplätze für die Zuschauer in der Halle (vorgesehen 200 Zuschauerplätze) und einem Stellplatz für den Bus, der für Sporthallen auszuweisen ist, wird aus o.g. Gründen verzichtet.

(EUT/3.1/0564/2022)

https://www.eutin.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=1001212&refresh=false

Wie soll denn der Neubau der Wisser-Schule am Standort "Berg" aussehen?

Entwurf 3-Häuserbau

Klar ist zu erkennen, dass auf engstem Raum gebaut wird. Das Haus links der Schule (Elisabethstraße 53) wurde hier gar nicht aufgeführt. Das Kulturdenkmal Ackerbürgerhaus (Weidestraße 24) ist hier ebenfalls nicht mehr vorhanden. Hier ist die Zuwegung zur Schule geplant.

Wie groß ist denn der Unterschied zwischen der Fläche am Standort "Berg" und der neuen Fläche hinter der Gustav-Peters-Schule?

8000 m² große Fläche am Standort Wilhelm-Wisser-Schule 20.000 m² große Fläche zwischen der Gustav-Peters-Schule und Kerntangente

Bürgermeister Carsten Behnk teilte uns in einem Gespräch mit, dass solche Gebäude für die nächsten 80 Jahre geplant werden. Die Grundstücksgröße ist einer der zentralen Aspekte. Am beengten Standort „Berg“ wird es wieder eine Flurschule geben. Das entspricht nicht der modernen pädagogischen Architektur.  Inklusion wird erschwert und ein berücksichtigen der vielfältigen Lerntypen ist dort kaum möglich.

Warum behaupten einige Stadtvertreter, dass die Freifläche in der Peripherie liegt?

Laut ihrer Ausage gehört eine Schule in das Zentrum einer Stadt. Allerdings liegt dann die Gustav-Peters-Grundschule auch bereits in der Peripherie. Angesichts der Tatsache, dass dort ein neues Wohngebiet entsteht und dieser Standort sehr gut erreichbar ist, können wir diese Aussage nicht nachvollziehen. Geht man von dem zentralen Punkt des Bahnhofs oder ZOBs aus, ist der Schulweg nur 170 Meter länger. Die Anbindung mit dem Bus leicht umsetzbar. Auch die Erreichbarkeit mit dem Auto wäre über eine Zuwegung über die Kerntangente möglich. Außerdem besteht dort die Möglichkeit einen ausreichend großen Schulhof, eine Außensportanlage und vielleicht sogar einen Schulgarten anzulegen. Was ist für eine Schule denn sinnvoller? Das sie gegenüber einer Spielhalle liegt, an einer der meistbefahrenen Straße mit schwieriger Verkehrslage oder in der Nähe zur Natur.

Was ist mit dem Bürgerentscheid aus 2019?

Im Bürgerentscheid 2019 wurde sich gegen eine Campuslösung am Kleinen Eutin See enschieden. Abstimmungsberechtig waren 13.020 Bürgerinnen und Bürger. 3259 haben sich für die Campuslösung ausgesprochen, 3592 für zwei Standorte der Schulen. Allerdings geben wir zu bedenken, dass 4059 Stimmen als ungültig erklärt wurden. Die Stimmen, die sich gegen eine Campuslösung ausgesprochen haben, stimmten gleichzeitig für eine Sanierung und Erweiterung der Wilhelm-Wisser-Schule am Standort Berg inklusive einer 2-Feld-Sporthalle und eines Gymnastikraums. Es war aber nicht Bestandteil des Entscheids, dass es einen Teilabriss der Schule geben wird und die Schülerinnen und Schüler für mindestens 2 Jahre in eine 3,7 Millionen teure Containerlösung am Festplatz ziehen müssen. Auch hat sich bei der Planung herausgestellt, dass es aufgrund der Enge am Berg keinen Gymnastikraum geben wird, sondern nur einen Multifunktionsraum, der durch die Deckeninstallationen nicht vollumpfänglich genutzt werden kann.

Ergebnisliste Bürgerentscheid

Wären die Kosten für die bisherige Planung dann umsonst gewesen?

Da erst im August 2021 klar war, dass eine Sanierung und Erweiterung der Wilhelm-Wisser-Schule am Standort Berg so nicht möglich ist, sondern es einen Abriss und Neubau geben muss, ist weder viel Planungszeit umsonst gewesen, noch viel unnötiges Geld verschwendet worden. Die jetzigen Planungen des Architektenbüros können am Standort hinter der Gustav-Peters-Schule übertragen werden, nur dann eben in angepasster, sprich ausreichender Größe und ohne unzählige Kompromisse. Wenn so viel Geld in den Bau einer Schule investiert wird, dann doch in eine zukunftsfähige Schule mit Entwicklungsmöglichkeiten und ohne diese ganzen Zugeständnisse. Außerdem könnten 3,7 Millionen Euro für die Interimslösung eingespart werden.

Wird der Bau auf der Freifläche nicht wesentlich teuerer?

Nein! Auch bei ungünstigen Untergründen stellt es heutzutage keine Problem dar, die Bauweise anzupassen. Eine Pfahlgründung ist nicht wesentlich teuerer. Selbst für das „Containernerdorf“ auf dem Festplatz ist dies vorgesehen. Die Kosten für diese Interimslösung könnte viel sinnvoller in den Bau einer zeitgemäßen Schule auf der Freifläche hinter der Gustav-Peters-Schule investiert werden. Über die Kosten für den Abriss der Schule am Berg können wir keine Angaben machen, aber auch dies gilt es zu bedenken. Die Gebäude sind vollkommen intakt und könnten anderweitig genutzt werden. Kosten für den Abriss können eingespart werden und dies führt zu einer positiveren CO2-Bilanz in Eutin. Kein unwesentlicher Aspekt, wenn man als Stadt für Klimafreundlichkeit wirbt. Die Attraktivität der Schule könnte zudem durch den Wegfall der Containerlösung gesteigert werden. Eltern entscheiden sich für die zukunftsfähige Gemeinschaftsschule in Eutin und nicht für Schulen außerorts. Die Kosten für „Fremdschüler“ können eingespart werden. (Erklärung siehe „Fakten“)

Sollte die WWS einen anderen Standort bekommen, was passiert dann mit den Gebäuden am jetzigen Standort Berg?

Für die Gebäude am jetzigen Standort Berg könnten mehrere alternative Nutzungsmöglichkeiten in Frage kommen. Hier ein paar Beispiele:

  • Mehrgenerationenwohnen
  • Sozialer Wohnungsbau
  • Veranstaltungsräume z. B. für Angebote der Volkshochschule
  • Büro- und Gewerbeflächen
  • Stadtarchiv
  • Begegnungstätten

Durch die Vermietung der Räumlichkeiten könnte die Stadt Eutin Einnahmen erzielen. Bei dem Schuldenberg sicherlich eine gute Sache. Außerdem könnte der Abriss des „Ackerbürgerhauses“ vermieden werden.

Sollte auf der Freifläche hinter der Gustav-Peters-Schule Blaue Lehmkuhle gebaut werden, ist es dann nicht wie eine Campuslösung anzusehen?

Nein! Es sind zwei von einander klar getrennte Schulkomplexe. Auch die Befürchtungen, dasss die „Kleinen“ sich mit den „Großen“ den Schulweg teilen, ist unbegründet. Es kann eine Anbindung über die Kerntangente, über die Regenbogenbrücke und der Waldstraße erfolgen. Außerdem haben die Schulen unterschiedliche Unterrichtszeiten. Die Gustav-Peters-Schule beginnt um 7.58 Uhr, die Wilhelm-Wisser-Schule um 7.35 Uhr. Ein klarer Vorteil liegt darin, dass der Übergang von der Grundschule in die Gemeinschaftsschule fließend gestaltet werden kann. Auch ist es denkbar, Patenschaften zu bilden.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es dann noch für die Gustav-Peters-Schule Blaue Lehmkuhle?

Die Gustav-Peters-Schule hat einen Bedarf von 1500 m² angemeldet. Dies beinhaltet Gruppenräume, Nebenräume und einen Fahrstuhl. Die zusätzlichen Räume können direkt am bestehenden Schulgebäude angebaut werden. Aufgrund der Lage, hat diese Schule in alle Richtungen Entwicklungsmöglichkeiten.